arcTourLIVE.de   STEFAN VALDER - ARCHITEKT    . GUIDED TOURS
/

 ARCHITEKTUR+STADTFÜHRUNGEN: KÖLN RHEINAUHAFEN  & SCHÄL SICK 

 


Amsterdam - Filmmuseum "Eye" an Het Ij  (Meeresarm)


Von Köln / Düsseldorf nur drei Auto-Stunden entfernt: AMSTERDAM mit dem neuen Filminstitut "Het Eye" von Delugan/Meissl (Wien). Die Amsterdamer nutzen gerne die kostenlose Fähr-Überfahrt ans Nordufer des Ij und die hier vorhandenen Freiflächen, die im alten Amsterdam selten sind. 

Het Eye Filmmuseum, Amsterdam

Het Eye Filmmuseum, Amsterdam (Arch.: Delugan / Meissl)

 

Rotterdam: "Maashattan" on Kop van Zuid

Erasmusbrücke, Rotterdam: Tor zum Kop van Zuid

Amsterdam (und Rotterdam) verloren zwischen den 1950er und 80er Jahren etwa 15% ihrer Einwohner. Ehemals innerstädtische, veraltete Hafenanlagen zogen in beiden Städten nordseewärts, es entstanden Brachflächen. Die grössten niederländischen Städte wurden zu sogenannten Schrumpfstädten - so wie auch heute Duisburg, das einen ähnlichen Strukturwandel bewältigen muss.

Hinzu kam, dass die Wohnqualität in Amsterdam gering war. Durch gestiegene Individual-Mobilität wanderten Familien lieber ins Umland und pendelten fortan in die Städte. Verstopfte Verkehrswege und sinkende Steuereinnahmen belasteten Amsterdam und Rotterdam gegen Ende der 70er Jahre. Seither haben beide Städte grosse Stadtumbauprojekte durchgeführt, die beispielgebend auch für deutsche Projekte waren.

Während in Rotterdam der Brückenschlag über die Maas, die Umgestaltung des Kop van Zuid und somit die Einbeziehung des Flusses in die Stadtentwicklung eine zentrale Rolle spielten, hat Amsterdam ausgerechnet zu seiner Wasserkante, dem IJ schon physisch eine eher abgewandte Position. Seit den 80er Jahren wurden hier zunächst die ehemaligen Hafenflächen im Osten zu Wohngebieten umgewandelt. In weiteren Schritten wendet sich die Stadt nun den innerstädtischen Gebieten am IJ zu, getreu dem niederländischen Städtebauleitbild der "kompakten Stadt".
 


 

Amsterdam: Het Eye Filmmuseum

Aussengastronomie am Eye Filmmuseum

Das IJ (holländisch: Het IJ) ist ein Meeresarm des Binnenmeers "Ijmeer" im Osten der Stadt. Über den Amsterdamer Hafen und Kanäle ist Het IJ im Westen mit der Nordsee verbunden. Amsterdam liegt mit der Innenstadt unmittelbar an diesem Wasserweg, der hier etwa so breit ist wie die Elbe in Hamburg. Die grösste niederländische Stadt ist aber durch Hauptverkehrswege die hier verlaufen von dieser Wasserkante abgeschnitten. So grenzt bspw. der Hauptbahnhof im Süden an die Altstadt und im Norden an das IJ. Dieser verhinderten Lage am Wasser wird seit wenigen Jahren mit einer Nachverdichtung z.B. mit dem Quartier Oosterdokseiland auf dem vormaligen Postgelände am Bahnhof oder dem neu in das IJ gesetzten Westerdokseiland, sowie einem "Brückenschlag" über das Ij an das Nordufer begegnet.  

Das Rezept für die Attraktivierung des Nordufers: mit punktuell herausragender Architektur, Kulturstätten, Freizeitflächen direkt am Wasser und einem Neubaumix aus Wohnen, Büros und Dienstleistern soll ein attraktives Umfeld geschaffen werden. Auf dem Gelände der vormaligen NDSM-Werft siedeln start-ups ebenso wie etablierte Unternehmen, hier entstehen neue Hotels und Gastronomien; Festivals locken darüberhinaus die Amsterdamer über das Ij. Der ehemals trennende Wasserweg, der durch Schleusen im Osten und Westen heute ein stehendes Gewässer ohne Gezeiten ist, wurde vielfach auch von privaten Bootskapitänen als öffentlicher Raum in Besitz genommen und ist somit heute Barriere und Bindeglied zugleich. Die Fähren über Het IJ sind kostenlos, wie man das aus New York für Staten Island kennt. Derzeit im Bau befindet sich die erste U-Bahn-Verbindung nach Noord-Amsterdam unter dem Ij hindurch.
In den vergangenen zehn Jahren ist die Bevölkerung Amsterdams von 744.000 auf heute 838.000 Einwohner angewachsen (Stand April 2016).

 

Klicken sie auf das Foto, um eine animierte Fotoshow "Eye Filmmuseum" zu starten. (Video öffnet in einem neuen Fenster auf dem youtube-Kanal von arcTourLIVE)

Idee, Fotos & copyright: Stefan Valder
Musik: "Future Thoughts" by Francois Maugame - licensed by audioagency.de